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Herzogleaks oder WikiLeaks – im Banne des Whistleblowings!

 

Wer kennt ihn nicht, den Pionier des modernen Geheimnisverrats? Der australische Journalist Julian Assange hat die Internetplattform WikiLeaks vor ca. 10 Jahren gegründet und sitzt bekanntlich seit nahezu 7 Jahren auf der Flucht vor den US-amerikanischen Häschern als Asylant in der ecuadorianischen Botschaft in London fest.

 

WikiLeaks hat seit seiner Gründung am 4. Oktober 2006 ca. 10 Millionen zumeist geheime Dokumente, mithin ungefähr 3.000 Dokumente täglich über Korruption, Kriegs- und Umweltverbrechen sowie Menschenrechtsverletzungen und unrechte Machenschaften seitens Regierungen, Politikern, Unternehmen und Institutionen veröffentlicht.  

Als herausragende Enthüllungskampagne von WikiLeaks gilt bis heute die Veröffentlichung von Dokumenten des amerikanischen Geheimdienstes NSA über Lauschangriffe auf bundesdeutsche Spitzenpolitiker seit mindestens 1999.

Insbesondere soll nach diesen geheimen Unterlagen Bundeskanzlerin Angela Merkel Opfer dieser Ausspähungen gewesen sein.

Diese von WikiLeaks recherchierten und auf der Internetplattform publizierten Informationen führten im Sommer 2015 noch unter der Präsidentschaft von Barak Obama zu einer erheblichen politischen und diplomatischen Verstimmung zwischen den engen Bündnispartnern Deutschland und USA, die nicht zuletzt dank der hochgradigen Twitterkompetenz des jetzigen US-Präsidenten Donald Trump mittlerweile zu einer echten Bündniskrise ausgewachsen ist.

WikiLeaks hat mit seinen Enthüllungen auch den letzten US-Wahlkampf nicht unerheblich beeinflusst.
Im Oktober 2016 begann WikiLeals nämlich mit der Veröffentlichung der E-Mail-Korrespondenz des Wahlkampfstabes der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Dabei handelte es sich ummehr als 19.000 Mails, die u.a. zeigen, dass Hillary Clinton vom Nationalen Komitee der Demokraten (DNC) gegenüber ihrem damaligen Konkurrenten Bernie Sanders bevorzugt behandelt worden ist.

Etliche weitere Enthüllungen hat WikiLeaks in den letzten Jahren weltweit verbreitet, so u.a. ca. 300.000 E-Mails der türkischen Regierungspartei AKP rund um den Putschversuch im Juli 2016, wonach Staatschef Recep Erdogan den Zugang zur Website WikiLeaks in der Türkei sperren ließ oder im Juni 2015 Geheimdokumente und Daten saudi-arabischer Botschaften, wodurch das Königreich in eine brenzlige Situation gebracht wurde.

Aus den Dokumenten ging hervor, dass ranghohe saudische Beamte darüber diskutierten, wie man den Iran untergraben könnte. Andere Dokumente enthüllten, dass Saudi-Arabien sein Image im Westen aufpolieren wollte, indem es deutschen Journalisten ein Grundgehalt von 7.400 Euro im Monat für wohlfeile Berichterstattung anbot.

Die Whistleblower von WikiLeaks haben sich auch nach der Festnahme ihres führenden Kopfes Assange im Dezember 2010 in London nicht beugen lassen und setzen ihre Enthüllungsarbeit unvermindert fort.

Das Schicksal von Julian Assange ist gleichwohlvöllig offen. Nach wie vor verlangen die schwedischen Strafverfolgungsbehörden die Auslieferung von Assange nach Schweden.
Dort wird gegen Assange wegen angeblicher sexueller Belästigung von zwei Frauen ermittelt. Aus Angst vor einer Auslieferung in die USA hatte Assange die Behörden von Ecuador um politisches Asyl ersucht.
Laut Assange drohen ihm in den Vereinigten Staaten wegen seiner Veröffentlichung geheimer Staatsdepeschen bis zu 35 Jahre Haft oder die Todesstrafe.

Fazit:
Die Herzogleaks muten gegenüber den Enthüllungen auf WikiLeaks noch recht harmlos an.
Magische Anziehungskraft haben aber gewiss beide.
Geheimnisverrat mit dem Ziel, die Welt mit der Enthüllung unrechter Machenschaften gerechter zu machen, findet zumindest seine hochgradige moralische Rechtfertigung, ist aber für den Whistleblower selbst hoch gefährlich.

 

 

 

 

 

 

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